• 25. Juli. 2010 /  Dänemark, Europa

    Am 2. Juli durchqueren wir ganz Dänemark. Eigentlich planten wir hier zu bleiben, doch es hat uns zu sehr an die nordfriesische Küste gezogen.

    Nach der Fähre von Helsingborg in Schweden nach Helsingør in Dänemark geht es quer durch die Insel Sjælland, dabei umfahren wir wieder einmal grosszügig eine Hauptstadt, Kopenhagen. Wir sind erstaunt, wie viel Farmland und Platz es auch auf dieser doch kleinen Insel noch gibt.

    Via Frederiksund und Sorø kommen wir nach Korsør. Dort beginnt die 2. grosse Brücke übers Meer, die die dänischen Inseln miteinander verbindet. Die 1. Brücke von Schweden her haben wir ja mit der Fähre ausgelassen. 31 Euro kostet es uns, dieses wirklich gewaltige Bauwerk zu überfahren. Bestimmt 150m hoch und 10km lang ohne Sicht aufs Festland geht es bei heftigem Wind darüber. Immer wieder beeindruckend, was der Mensch schaffen kann. (… und leider auch das Gegenteil!)

    Erst an der Nordseeküste stellen wir ziemlich geschafft endlich den Motor ab. Die Camping- und Stellplätze in Dagebüll sind grausig und überfüllt. Wir finden aber hinter dem Haus des Schlüttsieler Hafenmeisters Kim einen ruhigen und einsamen Platz. Inmitten eines Naturschutzgebietes mit 100-en von Graugänsen, Austernfischern und Schafen.

    Die nächsten Tage stürzen wir uns im wahrsten Sinne des Wortes ins Wattenmeer. Der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer ist eine weltweit einmalige Naturlandschaft und seit 2009 anerkannt als Weltnaturerbe. Das Wattenmeer hier zu erklären, würde jeden Rahmen sprengen. (Gehe zu Wikipedia: Wattenmeer) Wir lassen uns bei mehrstündigen Wattwanderungen von Biologen diese Biosphärenregion genau zeigen, sehen Seehunde, allerlei Kleintier und staunen, dass wir km weit übers Watt gehen können, wo vor kurzer Zeit 3m tiefes Wasser war.

    Seit Jahrhunderten gewinnen die Nordfriesen dem Meer Land ab und wohnen weit draussen im Meer auf den Marschinseln, den Halligen. Um Mensch und Tier vor den häufigen Sturmfluten (ca. 20malpro Jahr ist hier Land unter!) zu schützen, bauten die Bewohner ihre Häuser auf aufgeworfenen Erdhügeln, den Warften.

    Einen ganzen Tag gönnen wir uns Südseeurlaubfeeling auf der Insel Amrum. Wir packen unsere gemieteten Fahrräder auf die Fähre, schippern 2 Stunden übers Wattenmeer und: verlieben uns auf den 1. Blick. Von Wittdün im Süden bis zur Nordspitze erstreckt sich der 15km lange und bis zu 1,5km breite und teilweise schneeweisse Kniepsand. An der Nordspitze fasziniert ein knapp 68ha grosses Dünengebiet. Fantastische Ausblicke eröffnen sich uns von den bis zu 30m hohen Dünen, begleitet von den Rufen zahlloser Seevögel. Mit den Fahrrädern umrunden wir die Insel und gehen immer wieder zwischendurch in der Nordsee schwimmen.

    Die ganze Schleswig-Holsteinische Nordseeküste empfiehlt sich sehr für einen erholsamen Urlaub. Nun hat Felix seinen 2. Platz gefunden, an dem er für immer bleiben könnte. Der 1. war ja die Insel Armona in Portugal. Oder noch besser; im Sommer auf Amrum und im Winter auf Armona.

    Jetzt wird es aber für Franziska Zeit, die Schweiz an zu steuern. Familie und Freunde warten. Meist auf Nebenstrassen, jedoch gradlinig südwärts gondeln wir durch Germani. Nun haben auch wir das Hitzehoch von Europa erreicht. Bei Temperaturen bis zu 39° stoppen wir jeweils schon früh und kühlen uns in der Fulda, einem Moorteich und zuletzt beim Blautopf der Urdonau in Blaubeuren in der Badi ab.

    So kommen wir genau richtig zur Eröffnung der Outdoormesse in Friedrichshafen. Es müssen noch ein paar Dinge für Südamerika optimiert werden. Am Abend sind wir im Rheintal bei unseren Freunden, die uns ja eigentlich die letzten Bedenken genommen haben, um unser Reisevorhaben zu verwirklichen. Zusammen mit noch einem anderen Paar gehen wir im Glarnerland campen. J

    Tags darauf, nach der Überquerung des Klausenpasses treffen wir bei Ruth und Walter auf dem Seelisberg ein. Sie sind auf kurzem Heimaturlaub nach einem Jahr reisen von Kanada nach Patagonien. Ihr Fahrzeug Suri, es könnte der Bruder von Hidalgo sein, haben sie in Costa Rica für 8 Wochen eingestellt. So bekommen wir viele Infos aus erster Hand und können auch gleich einen Treffpunkt abmachen, wo und wann wir uns in Südamerika kreuzen.

    Am Sonntag, den 18. Juli 2010 kommen wir in Trimbach an, herzlich empfangen von den Kindern und den Eltern von Franziska. Der Kreis hat sich geschlossen und unser 1. Reisejahr ist zu Ende.

    Ein Fazit unserer Europareise sowie persönliche Gedanken erscheinen in den Zwischenbemerkungen 2.

    zu den Bildern:

    Posted by felix @ 12:51

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