• 4. November. 2010 /  Argentinien, Südamerika

    Von Puetro Madryn bis Puerto Natale (Chile) 28. 10 – 4. 11. 10

    Heute Nacht ist das Mami von Felix nach langem Leiden, friedlich und für immer eingeschlafen. Sie ist nun dort, wo sie schon lange, lange sein möchte, bei ihrem geliebten Mann, meinem Papi. Unsere Familie hat schon längere Zeit damit gerechnet. Sehr bewusst haben wir von Mami noch in der Schweiz Abschied genommen. Es ist gut so.

    Wir bleiben auf der Ruta 3 Richtung Süden. Unterwegs picken wir uns jeweils die Sehenswürdigkeiten heraus, von denen wir annehmen, mehr oder weniger alleine zu sein. Ausser bei dem Pinguinspot am Punta Tombo schaffen wir das bis zur Grenze nach Chile. Hier auf Tombo werden wir auf abgesperrten Wegen durch 100000e, brütende, putzige aber etwas langweilige Magellan-Pinguine geführt. Langweilig wohl deshalb, da die Action bei den Seeelefanten nicht zu übertreffen ist. 

        

    In Comodoro Rivadavia treffen wir auf Denis und Stefan, die St. Galler und verbringen auf dem Camping La Illusion einen gemütlichen Abend. Eine Illusion war dieser Camping schon einmal vor langer Zeit. Nichts geht, kein Strom, kein Wasser, ein riesiges Puff, doch nach kurzem gemeinsamem Einsatz mit dem Besitzer sind wir mit dem Preis von 10 Peso = CHF 2.50 pro Team total zufrieden.

      

    Obwohl wir uns am Morgen von einander verabschiedet haben, stehen wir Stunden später schon wieder zusammen an der nächsten Ecke, dem Nationalpark mit den versteinerten Bäumen. Über 50 km Buckelpiste nach rechts, die sich lohnen. Wir sind wieder die einzigen, die dieses Naturschauspiel bewundern. Hier stand ein Wald mit bis zu 100 m hohen Bäumen. Ein Vulkanausbruch, der den Wald unter Asche begrub, viel Druck, Wasser und Mineralstoffe haben diese Bäume mit der Zeit versteinert. Dies geschah vor 150 Mill. Jahren, das heisst: 75 Mill. Jahre bevor sich die Anden aufgefaltet haben.

      

    Der Vulkan Madre y Hija steht gut sichtbar im Hintergrund und überragt die gesamte Landschafft. Die Gegend ist wunderschön, so richtig Jurastico. Wir übernachten gleich auf halber Wegstrecke zur Ruta 3. St. Gallen hat grosse Wäsche, Franziska liest und Felix geht auf die Pirsch. Als er weit weg in einem kleinen Canyon mehrere Tierskelette findet und auch die Szenerie total passt, glaubt er dem Touriprospekt, dass hier Pumaland ist. Gut hat er wie immer seinen Stecken dabei.

      

    In Puerto San Julián gibt es endlich wieder einmal selber gefundenes Essen. Moules marinières vom feinsten und gleich kübelweise. Auch sonst essen wir immer hervorragend. Franziska zaubert in unserer Küche täglich die köstlichsten Menus auf den Tisch. Oft wird auch grilliert, mit einer Beilage wie Pommes und viel grünem Salat. Franziska pflückt auch wilden Ruccola und macht Pesto oder mischt ihn zum Salat. Vom argentinischen Fleisch sind wir gar nicht so überzeugt, wie wir gehofft haben. Manches Stück war ganz schön zäh.

    Leider funktioniert Hiddys hintere Diffsperre immer noch nicht, es liegt am elektrischen nach Aussage von Toyota Argentin und zusätzlich hat die Frontscheibe schon ihr nächstes Steinschlagloch. Toll!

      

    Kurz vor Río Gallegos übernachten wir noch im Nationalpark Monte León. Wieder Pingus, Seelöwen, ein Kolonie mit abertausenden Imperial-Kormoranen, Guanakos, Hasen und Füchse und eine überwältigende Natur, mit  wilden Schluchten, die im Meer münden. Auch hier ist der Puma zuhause. Leider sehen wir ihn nicht.

      

    Zeitsprung: Juli 2008.

    Wir machen eine 3 tägige Bergtour im Berner Oberland. Am 1. Abend bei Nieselregen treffen wir in der Wildhornhütte ein. Dort sitzt ein junges Paar alleine in der Beiz und begrüsst uns freundlich. Es sind die Schweizerin Sandra und der Chilene Max. Bei guten Gesprächen erfahren wir, dass die beiden in Chile, Puerto Natales eine Pizzeria führen und hier nun auf Hochzeitsreise sind. Max ist Bergführer und natürlich begeistert von den Alpen. Wir erzählen von unseren Plänen, in ca. 2 – 3 Jahren in Chile zu sein. So notieren wir ihre E-Mail auf unsere 25`000er-Karte. Vor ein paar Wochen meldeten wir uns erstmals bei ihnen. Wir werden herzlich eingeladen.

    Sandra ist zwischenzeitlich Doppelmami und Max Gobernador der Provinz Puerto Natales geworden. Ein Gebiet grösser als die Schweiz, jedoch mit nur 20`000 Einwohnern. Die besuchen wir nun. Am 3. November, in Rio Turbio, 100 m vor der chilenischen Grenze entfernt, essen wir aber zuerst noch unseren Kühlschrank leer, da nichts eingeführt werden darf und fahren am nächsten Morgen in Chile ein. Wir freuen uns sehr, das wird sicher interessant.

      

    Noch mehr Bilder von dieser Etappe.

    Posted by franziska @ 21:28

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