• 21. November. 2010 /  Argentinien, Südamerika

    Nationalpark Los Glaciares, 14.11. – 22.11.2010

    Also wieder von Chile über die Grenze und 300 km nördlich über die Ruta 40 nach El Calafate, die Touristenstadt am Rande vom NP Los Glaciares. Dieser Park ist bekannt wegen dem Bergmassiv Fitz Roy mit seinen spektakulären Granittürmen und vor allem dem Gletscher Perito Moreno. Dies ist der einzige Gletscher, der noch wächst. In einem Tag fliesst er mit einer Geschwindigkeit von 1 – 2 m direkt in den Lago Argentino. Dort kalbert er dann minütlich zum Teil riesige Eistürme und Platten in den See. Noch vor wenigen Jahren konnte man direkt auf dem Parkplatz oberhalb der Gletscherzunge übernachten. Heute ist der Touristenaufmarsch derart gross, dass alles umorganisiert wurde, um die Menschenströme in Schach zu halten. El Calafate hatte vor 15 Jahren 3100 Einwohner. Bis heute hat sich diese Zahl versiebenfacht.

       

    Nach einem freundlichen Gespräch mit einem Parkranger dürfen wir trotzdem zuhinterst übernachten und können zwei volle Tage das Eisschauspiel beobachten. Ständig knirscht, knackt und knallt es im Eis, bis wieder ein hausgrosses Stück abbricht und mit solcher Wucht in den See donnert, dass das Wasser bis über die Gletscherkante hochpeitscht. Und das sind lockere 60 m.

      

    Wir müssen sämtliche warmen Kleider und unsere Windhosen anziehen, um möglichst lange dem patagonischen Eiswind zu trotzen. Untereinander schliessen wir Wetten ab, welche Eiswand als nächste abbricht und entwickeln bald einmal ein gutes Gespür dafür. So nahe wie früher erlaubt war, dürfen wir nicht mehr an die Eiswand. Zu Recht! Zwischen 1968 und 1988 sind 32 Menschen ertrunken und erschlagen worden, als sich Flutwellen, die durch herab stürzende Eismassen entstehen, über die Aussichtsplattformen pflügten. Auch so haben wir das Gefühl, mitten in der Wand zu stehen und geniessen die Lichtwechsel, die Wildheit der Bruchzone, die leuchtenden Farben, die Geräusche und einfach alles. Ausser….!

       

    Auch hier ist der Eintrittspreis happig, und im Januar wird er sogar von 75 auf 100 Peso angehoben. Das sind dann Fr. 25.-. Es lohnt sich aber, da Action pur angesagt ist.

      

    Wir bleiben noch ein paar Tage in dieser Region, und finden am Lago Roca einen hübschen Platz mit Blick auf Gletscher und Gebirge. Direkt neben uns nistet sogar noch ein Uhupaar, das sich nicht einmal von unseren Grilldünsten stören lässt. Felix organisiert sich wieder einmal eine Fischerlizenz für 6 Mt., die in halb Argentinien gültig ist. Jetzt müssen die Salme und Forellen nur noch beissen. Auch Hidalgo braucht ein wenig Zeit. Er bekommt seinen 1. südamerikanischen Ölwechsel und die nächste Räderrotation.

    Den Fitz Roy werden wir später auf unserem Weg nach Norden besuchen. So müssen wir nicht noch einmal zusätzliche 480 km fahren und hoffen, dass dann auch das Wetter besser ist, da es zur Zeit nach Kachelmann aus grauen Blumenkohlwolken graupelschauert und zeitweise sogar schneit.

       

    Morgens um 03.00 Uhr muss Felix aufs Dach, um die Sonnenpanels frei zu schaufeln, denn sollte die 10 cm dicke Nassschneeschicht einfrieren, haben wir am Morgen keinen Strom für den Start unserer Heizung. Die haben wir hier hinten aber bitter nötig, denn es ist saukalt.

      

    Zu den Gletscherbildern

    Posted by felix @ 21:00

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