• 25. August. 2009 /  England, Europa

    Vom 10. bis zum 22. August sind wir in England. Wir haben uns vorgenommen die Südküste kennenzulernen. Nach einer ruhigen Überfahrt von Calais nach Dover mit der Fähre, auf der wir bereits einen Blick auf die phantastischen weissen Klippen geniessen, fahren wir direkt der wunderschönen Küste entlang über Folkestone, Eastbourne, Brighton nach Littlehampton. Wir schlendern über britische Piers mit Casinos, essen natürlich fish and chips, oder zmörgelen mit Pferden am Strand. Immer wieder bestaunen wir die herrlichen Klippen und wundern uns über die vielen Kaninchen auf den Wiesen. Zum ersten Mal sehe ich auch einen Dachs, leider überfahren am Strassenrand. Bestimmt sechs Tiere.

    Ganz speziell wird der Aufenthalt bei Stonehenge. Wir können es kaum glauben, dass es gerade hier erlaubt ist, wild zu campieren. Schlafen mit direktem Blick auf diesen mystischen Steinkreis ist schon etwas Besonderes. Die anderen Touristen bezahlen 13 Franken, um in Scharen die Steine zu umrunden. Nahe zu gehen oder sogar zu berühren ist verboten und Sicherheitskräfte wachen die ganze Nacht, dass sich niemand diesen Regeln widersetzt. Auch auf unserer Rückfahrt wählen wir diesen speziellen Übernachtungsplatz und fotografieren den sensationellen Sonnenaufgang.

    Nach Stonehenge machen wir noch einen anderen Abstecher von der Küste weg in den Dartmoor National Park.

    Unterwegs spazieren wir durch das hübsche Städtchen Dunsford, das noch viele alte Häuser mit Strohdächern hat. Bei Lettaford mitten im Dartmoor, lassen wir den Hidalgo umgeben von anderen Pferden stehen und wandern über herrliche mit blühenden Erikas bewachsene Hügel mit vielen Pferden und Schafen zum Top off Southengland. Felix nimmt hier zum ersten Mal sein Keyboard hervor und spielt den Blues. Wir schlafen mitten in ruhiger Natur und werden noch mit einem wunderschönen Sonnenaufgang beschenkt.

    Und dann geht’s aber weiter Richtung Lands End. Bei Fowey, einem kleinen Fischerstädtchen müssen wir sogar eine kleine Fähre nehmen. Wir beschliessen, einige Tage hier ganz im Südwesten zu bleiben. Die Landschaft gefällt uns sehr und wir finden in Praa Sand einen kleinen, unkomplizierten Campingplatz, der für einmal nicht horrend teuer ist.

    Leider ist das wilde Campieren in Südengland fast unmöglich. Schon einen Platz unterwegs zu finden, um im Hidalgo einen Kaffee zu kochen ist schwierig. Die meisten Strassen sind eigentlich nur Einbahnsträsschen und auf beiden Seiten mit hohen Hecken eingefasst.

    Fast nie hat es eine Möglichkeit auszuscheren. Auch ist es kaum möglich, während der Fahrt etwas von der Landschaft zu sehen. Dafür gibt es wilde Brombeeren im Überfluss in diesen Hecken und wir essen jeden Tag davon. Von Praa Sands aus wandern wir über die Klippen, schauen den Kletterern bei Lands End zu, fischen (Felix) oder beginnen dies zu lernen (Franziska), fahren Doppeldeckerbus und machen grosse Wäsche, die beim englischen Wetter nie mehr trocknet. Dieses mehrmals am Tag wechselnde und meistens feuchte Wetter bewegt uns auch, England zu verlassen. Wir sehnen uns nach sommerlicher Wärme und trockenen Kleidern. Also auf im Schnellzugstempo zurück nach Dover.

    Was es noch zu sagen gibt: Von Campern halten die Engländer nicht besonders viel. Sie werden immernoch mit Hippies verwechselt, die aber trotzdem viel Geld bei sich haben sollten und keinen Service erwarten. Wild campieren ist bei Strafe verboten.

    Und noch was: ein Fitnesstrainer und ein Ernährungsberater (Lela?) könnte hier viel Geld verdienen. Alle Menschen sind very dick. Kein Wunder bei dem food auf dieser Insel: Plastiksackbrot, wenig Früchte und Gemüse dafür viele Fertigprodukte, viel Fett und Zucker. Resumé: Auf nach Frankreich!

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