• 11. Januar. 2011 /  Argentinien, Südamerika

    San Carlos de Bariloche und das 7 Seen Gebiet 26.12. – 10.1.2011

    Am 28. 12. erreichen wir das mondäne San Carlos de Bariloche. Diese Gegend ist auch bekannt als die argentinische Schweiz. Wir finden eine Landschaft so zwischen Tessin und dem Engadin. Kein Wunder sind hierher sehr viele Schweizer und Deutsche ausgewandert.

      

    Zuvor haben wir noch eine Nacht im NP Los Alerces verbracht. Ein NP der eigentlich nur auf einer staubigen Strasse an einem See vorbei führt und als Highlight eine Hängebrücke und eine kleine Wanderung zu sehr alten Alercen (patagonische Zypresse) bietet. Man kann auch für viel Geld die Tour mit einem Boot machen, will man nicht mit allen Anderen den einzigen Fussweg begehen. Eintritt 80 Peso, Parkplatz 15 Peso und viele sehr laute argentinische Camper auf den freien Zeltplätzen. Man merkt sofort, hier hat es uns überhaupt nicht gefallen. Unsere deutschen Freunde, Wera und Friso wurden Tage später dort sogar ausgeraubt. Beide Laptops und anderes sind weg.

      

    13 km von Bariloche entfernt am wunderschönen Lago Nahuel Huapi wollen wir über Sylvester auf dem Camping Petunia bleiben, um wieder einmal alles Erlebte zu verdauen. Hier treffen wir auch wieder viele bekannte Reisende aus dem Süden. Es ist wirklich so traumhaft schön hier, dass wir die massiv überhöhten Preise akzeptieren. Weil wir endlich wieder bergsteigen und wandern wollen nimmt Franziska den Rat von unserer Hausärztin Lela ernst und geht zum Kniedökti. Diagnose:?! Verschleppte Sehnenentzündung?! Behandlung:?! Cold Packs, Pilleli und keine Bewegung für 10 Tage. Wir finden Alternativen!

      

    Der riesige Lago Nahuel Huapi ist so glasklar, wir sehen vom Ufer sicher 15 m in die Tiefe, dass wir hier tauchen müssen, und wir finden sogar in der Nähe eine Tauchbasis. Zuerst will der Chef dort 250 Peso p.P. nur für Luft und Blei. Den Rest haben wir ja selber mit. Auch darf hier nur mit einem Guide getaucht werden, weil der See so kalt und tief ist.???? Nach langem hin und her und vorzeigen unserer Brevets und Tauchgänge dürfen wir alleine für 100 Pesos (25 Fr.) in den 11° kalten See. Es hat uns grossen Spass gemacht unser neues Equipment zu testen und es hat mit Bravur bestanden. Sogar die geschliffenen Gläser von Franzis Taucherbrille taugen was. Dankä Ship Shop, gäll.

      

    Zu neunt feiern wir gemütlich Sylvester mit gutem Fleisch, Wein und Musik by Felix. Franziska hängt zur Deko sogar unseren 1. August Lampion unter die Markise von Hugos und Gertruds Truck.

      

    Am 4.Januar, Hidalgo frisch abgeschmiert, 2. Räderrotation erledigt und alles angezogen, nehmen wir gesund und munter die 7 Lago Route unter die Räder. Wir finden Hammerplätzli an verschiedenen Seen und geniessen den hier eingetroffenen Sommer. Mit uns aber auch sehr viele Argentinier. Hier haben die grossen Ferien begonnen und alle strömen mit Sack, Pack und Oma in die Natur. Sie lieben nichts mehr, als an romantischen Plätzen mit lauter Musik den halben Tag und die ganze Nacht zu grillieren.

      

    Auf der Suche nach Einsamkeit fahren wir am Lago Huechulafquén am  Fusse des Vulkans Lanín nach links. Die normale Strasse in den Park geht nach rechts. Nach 25 km sehr engem und staubigem 4×4 Bachbettweg mit diversen Flussdurchquerungen erreichen wir das Ende des Trails. Hier finden wir eine Bilderbuchbucht mit Blick auf den Vulkan und…… viele laute Argentinier mit Generator, Musik, Hund, Oma und Kind. Trotzdem schön. Ganz speziell sind hier die vielen Araukarien, die mit ihren grossen, essbaren Zapfen gerade in der Blüte stehen.

      

    Letzte Station vor dem nächsten Grenzübertritt nach Chile ist der Ausgangspunkt für die 2-tägige Besteigung des 3776 hohen Vulkan Lanín. Wir begnügen uns, weil fehlende Ausrüstung (die ist in der CH eingelagert, toll) und Kondition mit einer Tour über die Baumgrenze. Auf den Punkt gebracht: ein Anhänger muss her. Diese Gegend schreit nach einem Boot, Luftkompressor und eigentlich allem, was draussen Spass macht.

      

    Die Tour bis fast zum 1. Biwak hat uns aber entschädigt. Wirklich imponierend in so einem Lavaschuttfeld aufzusteigen und zu sehen wie die Pflanzen langsam wieder die Oberhand bekommen. Nur schon der Duft der Blumen, der stahlblaue Himmel, die Fernsicht über die Anden, die uns begleitenden Kondore sind die Mühen wert. Sniff, wir beneiden die Gipfelstürmer schon ein bisschen, die mit dilettantisch gepackten Mietrucksäcken an uns vorbei keuchen und schon rein optisch besser zu Hause geblieben wären. Hier geht es  auf einer Horizontaldistanz von 700 m, 2800 m rauf.

      

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