• 24. März. 2010 /  Europa, Österreich bis Albanien

    Schon bald zu einer schönen Routine geworden, ist unser Besuch bei unseren Freunden Ursula und Martin im Rheintal. Nach einem gemütlichen Abend mit philosophischen Diskussionen fahren wir am 10.3. gen Südosten in den Frühling. Doch ohalätz auf der Südseite des Felbertauerntunnels ist es tiefster Winter. Wir übernachten bei minus 8 Grad und einem halben Meter Neuschnee in Kärnten.

    Über den Plöckenpass ins Friaul, danach durch Slowenien fahren wir der kroatischen Küste entlang immer wieder durch Schnee. Hidalgo ist voll Streusalz und muss gewaschen werden. Langsam wird die Küste grüner und nach der kurzen Durchfahrt von Bosnien-Herzegowina steuern wir die Insel Peljesac an. Felix war schon als Kind mit seinen Eltern auf einem Zeltplatz in Zuljana. Er ist sehr erstaunt, dass das kleine Dorf nach über 40 Jahren noch praktisch unverändert hübsch ist. Einzige Änderung: Die Campingplätze sind in privater und nicht in sozialistisch staatlicher Hand. Alles ist noch im tiefsten Winterschlaf. Doch Mladen nimmt uns freundlich auf, holt eine Leiter, sägt uns den Weg in seinen Garten frei und wir schlafen wunderbar unter einem blühenden Mandelbaum.

     

    In Dubrovnik sehen wir im Kriegsmuseum, dass die Stadt 1992 mit über 200 Volltreffern durch Serbien und Montenegro schrecklich zerstört wurde. Erstaunlicherweise sieht man heute fast nichts mehr davon. Obwohl die Stadt eine touristische Hochburg ist, hat sie ihren Charme behalten.

     

    Bei der Zoll- und Wagenpapierkontrolle an der Grenze zu Montenegro wundern wir uns sehr: Die ID ist völlig unbekannt und wird erst nach einem Telefon mit dem Oberzöllner akzeptiert und wir müssen für 30 Euro eine Vignette kaufen, damit wir in Montenegro ein Jahr lang Auto fahren dürfen! Alles beteuern, dass wir in einer Stunde aus diesem Land ausreisen, nützt nichts. Mit dieser Stunde haben wir uns aber heftig getäuscht. Anstelle einer 100m langen Brücke, die es leider nicht gibt, müssen wir bei Tivat 69km um eine Bucht herumfahren und das bei schlechtem Strassenzustand.

    Am nächsten Tag holpern wir durch Albanien. Überall eine Mülldeponie, die Städte chaotisch und schmutzig, alles wirkt arm und verlottert. Viele angefangene Häuser, eine einzige Baustelle! Ebenfalls sehr erstaunlich sind die vielen Schützenstände. Tausende kleine Betonbunker mit Schiessscharten, die halb vergraben sämtliche Küsten und Täler verschandeln. Die Fahrt von Himaré nach Kakavia an der griech./alb. Grenze führt uns immer wieder ins bergige Hinterland. So gefällt uns Albanien viel besser.

     

    In Albanien sind wir wohl Exoten. Alle schauen uns hinterher und wenn wir anhalten müssen, steigen bettelnde Kinder auf die Trittbretter. Trotzdem ist unser Resumé dieses ersten Südosteuropareiseabschnittes (oh, oh, etwas lang…) positiv. Etwas mühsam waren die verschiedenen Währungen: Franken, Euro, Kuna, Mark, Lek und wieder Euro. Die Menschen waren freundlich, das wild campieren einfach und wir hatten trotz tiefster Armut in Albanien mit finsteren Gestalten und bettelnden Kinder nie wirklich ein schlechtes Gefühl. Übrigens hier sei noch ein Klischee erwähnt: ab Rijeka trägt Mann Trainerhosen…..

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    Posted by franziska @ 16:24

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